BILDERWELTEN

Meine Sprechstunden für die Semesterferien 2009

28.07.09 / 11.08.09 / 25.08.09 / 08.09.09 / 22.09.09


ARTFORUM  KRITIK unter Bildwissenschaft

EXKURSION ROM

Feb. 2009

rom1

DA VINCI DER EWIGE AVANTGARDE

Das Wintersemester2008-09 endete mit einer Exkursion nach Rom. Wir waren sehr gut vorbereitet, ein unvergessliches DaVinci-Seminar (siehe unten), gut ausgerüstet mit den neusten Rom-Stadtführern und Rom-Büchern und sogar mit einer Studentin vor Ort, die ein Praktikum an der Deutschen Botschaft absolviert und für uns ein Programm vorbereitet hatte, somit die besten Bedingungen DaVinci zu begegnen…

Plötzlich waren wir mitten in der Kunstgeschichte und in der Bilderwelt. Rom ist eine einzige Hymne an die Macht der Bilder, Verdoppelungen, Verzerrungen, Sakraler Kitsch…eine überdimensionale Bilderwelt, deren manipulative Macht weit höher zu bewerten ist, als jegliche Bilderüberflutung der heutigen Medienwelt.

Wir haben sie alle getroffen, die Michelangelos, Raphaels, Caravaggios…und DaVinci?

Der ursprünglich geplante Museumsbesuch, in dem vor allem DaVincis technische Entwürfe zu sehen sind, konnte nicht durchgeführt werden, da das Museum nicht mehr existierte. Doch wir trugen DaVinci in unseren Köpfen und in unserer Vorstellung und sahen Rom aus seiner Perspektive bis wir plötzlich mitten auf dem Piazza di Popolo sein halbes Gesicht versteckt hinter einer Kirchenmauer entdeckten…seine Ausstellung war gerade auf einem Rom-Besuch so wie wir…DaVinci der ewige Avantgarde!

Samstag

Porticus Octaviaus und Marcellus Theater

Das Marcellus Theater wurde 17 v. Chr. von Augustus erbaut, damit zählt es zu den

In und über den Bauten aus der römischen Kaiserzeit steht ein Renaissance-Palast, vermutlich ein Entwurf von Peruzzi.

Die in Travertin errichtete Arkadenarchitektur des ursprünglich freistehenden Theaters ist in Teilen noch gut zu erkennen. Sie diente den Arkaden des Kolosseums als Vorbild.

Pantheon

Das Pantheon ist das am besten erhaltene antike Bauwerk Roms. Es wurde nach dem großen Brand von Rom (80 n. Chr.) von Kaiser Hadrian wieder aufgebaut und Agripa gewidmet, der hier bereits 27-25 v. Chr. einen Tempel errichtet hatte.

Seit 608 ist das Pantheon eine katholische Kirche, in der viele Märtyrer begraben sind. Statt den antiken Staturen befinden sich in den Nischen heute Altäre und Gräber. So auch das Grab von Raffael Sanzio, der hier auf eigenen Wunsch bestattet wurde. Über seinem Grab befindet sich das von ihm bei Lorenzotto in Auftrag gegebene Standbild der „Madonna del Sasso“.

Das Pantheon hat die Architektur der Renaissance nachweislich beeinflusst. Sowohl Bramante als auch Michelangelo ließen sich bei ihren Entwürfen für einen Neubau des Petersdoms von der Kuppel des Pantheons anregen.

In der Architektur des Pantheons herrscht eine völlige Harmonie der Größenverhältnisse; Höhe und Breite, Ruhe und Bewegung sind ausgewogen. Gleichmäßig fällt das Licht durch das Loch in der Mitte der Kuppel.

Santa Maria sopra Minerva

Gleich neben dem Pantheon steht die Kirche Santa Maria sopra Minerva. Der Name führt in die Irre, liegt der ägyptische Tempel doch nicht unter der Kirche, sondern 200 m entfernt. Die gotischen Gewölbe und Pfeiler gehen auf einen Umbau der ursprünglich mittelalterlichen Kirche zurück.

In der Cappella Carafa befinden sich die Fresken des Florentiner Malers Filippino Lippi aus der Hochrenaissance. Dargestellt ist der heilige Thomas von Aquin, zu dessen Seiten sich die Allegorien der Wissenschaften versammelt sind.

Michael Angelos Statur „Christus mit dem Kreuz“ samt dem nachträglich angebrachten Lendenschutz steht links neben dem Altar. Der Körper einer antiken Heldenfigur und ein christliches Thema werden hier miteinander verbunden. Im anliegenden Konventbau fand 1633 der Prozess gegen Galileo Galilei statt.

Auf dem Platz vor der Kirche steht der Elefant von Bernini mit dem ägyptischen Obelisken (6 Jh. v Chr.) auf dem Rücken. Die Innschrift auf dem Sockel besagt, dass man Kraft haben müsse, um die Weißheit tragen zu können.

Fontana di Trevere

Der Trevi-Brunnen führt „Aqua Virgo“, das Agrippa bereits 19 v. Chr. über ein Aquädukt in die Stadt leitete und für seine Thermen nutzte.

Die Brunnenwand ahmt einen dreitorigen römischen Triumphbogen nach. Im Zentrum steht Okeanos, der Gott der Fluten, auf seinem Muschelwagen und herrscht über die Tritonen mit ihren Meerpferden.

Piazza di Spagna mit der Kirche Trinità dei Monti

Die Piazza di Spagna verdankt ihren Namen dem Palazzo di Spagna gegenüber der Treppe. Vor der Kirche steht die Fontana delle Barcaccia, ein Werk von Pietro Bernini, dem Vater des berühmten Gian Lorenzo Bernini.

Santa Maria del Popolo am Piazza del Popolo

Tafelbilder von Caravaggio die „Bekehrung des Saulus“ und die „Kreuzigung Petri“ (1600/1601).

Sonntag:

Piazza del Popolo: Leonardo da Vinci

Spaziergang vorbei am Forum Romanum in Richtung Kolosseum

Das Kolosseum wurde 80 n. Chr. mit hunderttägigen Festspielen eingeweiht. Seinen Namen erhielt das riesige Amphitheater von der Kolossalstatur Neros, die an der Westseite steht. Freigelegt wurde der Bau erst bei Ausgrabungen 1939/40.

Basilica San Clemente al Laterano

Die Basilica ist Clemens I. geweiht, der in der zweiten Hälfte des 1. Jh. Bischof von Rom war. Die heutige Kirche aus dem 12. Jh. wurde auf einem älteren Bau (4 Jh.) errichtet, der heute wieder betretbar ist.

Noch eine Etage tiefer befinden sich Reste eines antiken Wohnhauses mit einem Mithras-Heiligtum, einer Kultstätte früher Christen.

Die Fresken in der Seitenkapelle Santa Katharina gehören zu den bedeutendsten der Frührenaissance. Nach ihrer Erstellung verbreiteten sich die in Florenz entwickelten Techniken der Renaissancemalerei auch im restlichen Rom.


Kapitolsplatz/ Piazza del Campidoglio

Auf dem Kapitol, dem kleinsten der sieben Hügel, stand in der Antike der bedeutendste Tempel Roms, an dem alle römischen Triumphzüge endeten.

Der heutige Kapitolsplatz geht auf Entwürfe von Michelangelo zurück. Er veranlasste die Aufstellung des Reiterstandbildes von Marc Aurel, das ursprünglich für eine Konstantin-Statur gehalten wurde. Um die Statur herum entwarf Michelangelo ein sternförmiges Pflaster sowie eine Rampe, die beritten werden konnte. Auch der an den Platz angrenzende Palazzo dei Conservatori, ebenfalls ein Entwurf Michelangelos, beherbergt heute die Kapitolinischen Museen. Am Kopfende des Platzes befindet sich ein Brunnen mit einer antiken Minerva-Statur, die später in eine „Roma“ umgewandelt wurde; links von ihr lehnt die Personifikation des Nils, rechts die des Tibers.

Das Viertel Trastevere und Santa Maria in Trastevere

Trastevere ist ein ehemals römisches Stadtviertel mit engen Gassen und kleinen Plätzen, die zum Bummeln einladen. Santa Maria in Trastevere ist die älteste Marienkirche Roms.


LEONARDO DA VINCI 1452-1519
Kunst- und Bildwissenschaften WS 2008-09

Prof. Dr. Elize Bisanz

13.12.-14.12.2008

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Die Epoche der Renaissance bildet einen Wendepunkt in der Geschichte der abendländischen Kunst. Sie ist die entscheidende Etappe auf dem Wege von einem theozentrischen, auf das Göttliche bezogene, zu einem anthropozentrischen, den Menschen als Maßstab setzende, Weltbild. Ein wichtiger Vertreter dieser Epoche ist der Künstler und Universalgelehrte Leonardo da Vinci, eine Künstlerfigur, die vor allem durch die Verflechtung von Wissenschaft und Kunst einen genuin modernen kulturellen Zeitgeist verkörpert.
Leonardo da Vinci verband wissenschaftliche, empirische und philosophische Ansätze miteinander. Er forschte nach Gesetzmäßigkeiten, mechanisch-funktionalen Urgesetzen; schuf im Laufe seines Lebens neben bedeutenden Kunstwerken eine große Zahl von künstlerisch wertvollen Illustrationen zu verschiedenen Themen wie Anatomie, Botanik, Zoologie, Geologie, Aerologie, Optik und Mechanik etc.
Das Seminar setzt sich intensiv mit dem komplexen Oeuvre da Vinci’s auseinander. Anhand von Filmreportagen sowie Texten von und über Da Vinci wird die herausragende Stellung des Künstlers in der Entwicklung der europäischen Kulturgeschichte problemorientiert erforscht.

VORTRÄGE

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Diskussion 14.12.2008

klausurtagung7

Filmanalyse

Cornelia Krause

klausurtagung6

Werkanalyse

Ann-Kathrin Wehmeier und Anja Stegart

klausurtagung9

Der Lehrer

Katharina Fuhrkop und Mareike Neuser

klausurtagung8

Der Erfinder

Frederike Gülzow, Nina Waltemate und Dana Schulz

klausurtagung3

Diskussion

klausurtagung2

Der Künstler

Ramona Courvoisier

klausurtagung1

Die kunsthistorische Epoche

Anna Gunselmann und Christina Schmidt

ENDE

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SYMBOLISCHE FORMEN UND KREATIVITÄT

William Westney

http://www.williamwestney.com

klavier

gesprache

bewegung

verpflegung

pras3

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pras11

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vortrag


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Gruppenbild mit den Vortragenden vom 26.07.08


Bilder der SeminarteilnehmerInnen Kreativität

inspiriert durch den Gastvortrag der Künstlerin Bianca Hobusch

VOGELHAUS

SPUREN

SEGELN

Exkursion Kunsmuseum Wolfsburg

Philip Taaffe

Formsprache

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EXKURSION PARIS

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Lecture

THE LANGUAGE OF VOLATILE IMAGES

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EXKURSION BERLIN

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POWER-LAB

Die Logik des Sehens

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ABSTRAKTION IN DER MALEREI

1908 schrieb Wilhelm Worringer: „Unsere Kenntnis der Erscheinungen ist erst dann vollendet, wenn sie an jenen Punkt gelangt ist, wo alles, was Grenze schien, zum Übergang wird und wir plötzlich der Relativität des Ganzen gewahr werden. Die Dinge erkannt haben, heißt, bis zu jenem innersten Kernpunkt ihres Wesens vorgedrungen zu sein, wo sie sich uns in ihrer ganzen Problematik enthüllen.“ (S.180 in Abstraktion und Einfühlung)

Malerei ist eine der vielen kulturellen Erscheinungsformen, sie ist eine besondere Ausdrucksform, die in einem Zug sowohl unseren Intellekt wie auch unsere Gefühle aktiviert. Einerseits fordert sie uns auf, sie zu begreifen, um andererseits sich wieder jeglicher Festlegungen zu entziehen. Die Situation wird um so spannender, wenn das Ziel, die Untersuchung der abstrakten Malerei ist. Es läßt sich beobachten, daß die Moderne Malerei in ihrer abstrakten Form eine Herausforderung für systematische wissenschaftliche Analyseformen darstellt, um am Ausgang der Analyse lautstark zu demonstrieren, daß sie sich trotz ihrer Materialität, ihrer Objektivität, ihrer Bildhaftigkeit, endgültigen Fixierungen entzieht.

Die klassische Frage lautet: Was ist die Malerei?

Wie kann diese Frage beantwortet werden, ohne mit fixierenden Definitionen zu operieren? Wie können wir die Grenze dessen finden, die wir Malerei nennen? Wo fängt sie an, welche charakteristische Merkmale hat sie? Wann ist sie Kunst? Wie ist sie abstrakte Kunst? …und ein Aspekt, der mich als Kulturwissenschaftlerin besonders interessiert: welche Rolle und welche Wirkung hat sie in der kulturellen Entwicklung?

Die Fragenkette läßt sich fast unendlich erweitern und die Fragen lassen sich je nach wissenschaftlicher Perspektive unterschiedlich akzentuieren.

Eine sehr allgemeine und zugleich wesentliche Bestimmung oder Eingrenzung der Malerei ist, daß sie eine Ausdrucksform ist, die unter der Gesamtkategorie der Sprache mit noch ein wenig Konkretisierung der visuellen Sprache zugeordnet werden kann. Die moderne abstrakte Malerei ist nicht nur Produkt dieser Sprache, sondern zugleich die Reflexion über sie. Sie ist ihre Verkörperung, semiotisch formuliert: ihr Signifikat und ihr Signifikant zugleich.

Dementsprechend eröffnet die Analyse der Malerei von der sprachwissenschaftlichen Perspektive, das heißt als eine Sprache, die Möglichkeit, eine Definition der Malerei durch die Malerei selbst zu erfahren, die Malerei erklärt sich selbst, indem sie ihre eigene Sprache erklärt. Die Untersuchung der Sprache der Malerei nähert sich Schritt für Schritt jenem Punkt, an dem die Umrisse ihrer Komplexität gespenstische Gestalt annehmen und durch einen negativen Moment die Eigentümlichkeit der abstrakten Malerei hervortreten lassen.

Malerei als ein Sprachsystem wird durch andere Regelmäßigkeiten als jene der Wortsprache gebildet. Um möglichst viele Aspekte der malerischen Sprache zu erfassen, ist es angebracht, die kunstwissenschaftlichen, ästhetischen, wahrnehmungspsychologischen, physiologischen, soziologischen Perspektiven als ergänzende Facetten zu betrachten. Gerade in ihrer disziplinübergreifenden Kapazität tritt die Möglichkeit einer semiotischen Untersuchung der Sprache der Malerei hervor, deren Vorteile als Wissenschaft von Zeichen und der Sprache nicht unbedingt in der Ergebnissen der Untersuchungen liegen, sondern vor allem in ihrer Methodik, also in ihrer Verfahrensweise.

Elize Bisanz

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